Page 16 - LEX Magazin 1-2015
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Stefan Hiene (39) ist Erfolgscoach und höher die Qualität meiner Lebensmittel ist.
Mountainbikeprofi. 2007 hat er sein Le- ben und seine Ernährung mit einer einfa- chen Frage komplett auf den Kopf gestellt:
Wenn ich morgens nüchtern oder mit einem grünen Saft oder Smoothie beginne, brauche ich beim anschließenden Training kaum et-
„IST ES MÖGLICH, MIT ROHER, UNBEHANDELTER, UNBELASTETER, NATURBELASSENER UND NICHT VERARBEITETER PFLANZENNAHRUNG SPORTLICHE HÖCHSTLEISTUNG ZU BRINGEN?“
was essen und kann mich am Abend mit ei- nem Salat begnügen.
LEX: Passt du deine Mahlzeiten an dein Training an und wenn ja, wie?
Ungläubig aber von unbändiger Neugier ge- trieben, startete er sein Experiment radikal mit einer zweiwöchigen Rohkostphase und nahm anschließend an einem Mountainbikerennen teil. Zu seinem Erstaunen und entgegen seiner eigenen Befürchtungen ist er bei diesem Ren- nen nicht vom Rad gefallen und konnte seine übliche Leistung abrufen. Dadurch motiviert, und allen Skeptikern zum Trotz, setzte er sei- nen Selbstversuch fort und befindet sich seit- dem im Dauerexperiment.
Wie sonst kein anderer ermutigt Stefan andere Menschen dazu, eigene Erfahrungen zu ma- chen und damit ursprüngliche wissenschaftli- che Forschung durch Selbstversuche zu betrei- ben und auf diese Art der Experte seines eigenen Lebens zu werden.
Als Erfolgscoach hat er sich durch die Arbeit mit dem italienischen U23-Nationalfahrer And- rea Righettini einen Namen gemacht, den er mit seinem Coaching in nur einem Jahr von Platz 5 zum Titelgewinn führte.
LEX: Was steht in deiner Wohnung, wo sonst der Herd gestanden hat?
Hiene: In meiner italienischen Küche ist stan- dardmäßig ein Gasherd eingebaut. Da ich ihn nur für Ausnahmen und zum Teekochen ver- wende, lege ich eine Holzplatte darauf, um die Arbeitsfläche zu vergrößern und somit genü- gend Platz für meinen Bianco und Greenstar zu haben.
LEX: Wie sieht ein typischer Ernährungstag bei dir aus?
Hiene: Das Typische an meiner Sporternäh- rung ist, dass ich automatisch weniger esse je
Hiene: Ich esse vor dem Training wenig oder gar nichts. Wenn ich morgens schon Hunger habe, was selten vorkommt, dann versuche ich nur Flüssiges wie grüne Smoothies oder grüne Säfte zu mir zu nehmen. Nach dem Training nehme ich so viele Nährstoffe wie möglich in der für meinen Körper am leich- testen zu verwertenden Variante auf und trin- ke deshalb viele frisch gepresste grüne Säfte.
LEX: Wie hat dein Körper kurz- und lang- fristig auf die Ernährungsumstellung re- agiert, gab es schwierige Phasen?
Hiene: Die schwierigste Zeit war meine dog- matische Phase in der ich andere missionie- ren wollte. Seit ich selbst wirklich überzeugt bin, dass es anders geht als alle behaupten, brauche ich niemanden mehr bekehren und mache einfach mein eigenes Ding.
Die gesundheitlichen Verbesserungen nach meiner Ernährungsumstellung waren deut- lich: Mein Heuschnupfen ist verschwunden und ich bekomme keine Erkältungen mehr, mein Schlaf ist tiefer und entspannter und ich habe eine reinere Haut, die vor allem an den Oberarmrückseiten unrein war und von der eine Hautärztin einmal meinte, das würde nie wieder weggehen. Außerdem habe ich nach einem Rennen kein Kopfweh mehr und bin mittlerweile wieder in der Lage selbst mit dem Auto nach Hause zu fahren. Früher brauchte ich dazu entweder einen Chauffeur oder musste vorher schlafen. Auch meine Re- aktionszeit scheint sich verkürzt zu haben. Zumindest habe ich gemerkt, dass ich plötz- lich Gegenstände, die mir herunterfallen noch während des Falls fange. Die spektakulärste
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