Page 18 - LEX Magazin 1-2015
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Stefan Hiene, nicht nur Mountainbikeprofi, sondern auch Erfolgscoach. Hier auf Tour durch Galizien. Mehr Infos unter www.stefanhiene.de
Veränderung fand bei mir aber innerlich statt. Die Rohkost und die Rohkostszene haben mich nämlich von Dogmatismus und Fanatismus ge- heilt. Ich bin zwar gerne radikal – aber nur für mich selbst und nicht mehr in meinen Forde- rungen anderen gegenüber.
LEX: Erfüllst du mit deiner Ernährungsweise die Kriterien der veganen Ernährung? Hiene: Ich stehe für die roh-vegane Ernährung, nehme mir aber das Recht heraus, aus Verse- hen oder absichtlich fehlbar zu sein. Ich brau- che weder einen inneren, noch einen äußeren Kritiker oder Zensor, der mir sagt: „Das waren jetzt aber nicht 100%“. Ich mach es so, wie es jetzt in diesem Moment für mich möglich ist und wie es mir Spaß macht.
Es ist nicht mein Ziel, eine neue Religion zu gründen. Ich will uns allen den Glauben an uns selbst, unsere Fähigkeiten, unsere Einmaligkeit und an unsere Göttlichkeit wieder geben. Ich
möchte deutlich machen, dass jeder von uns ein Pionier ist und wir einen Selbstversuch nie geringer schätzen sollten als so genannte wis- senschaftliche Aussagen, die immer einen Fremdversuch darstellen. Als Erfolgscoach gebe ich meinen Klienten eine ganz einfache Regel: Ignoriere Experten, die dir Angst ma- chen und orientiere dich an Experten, die dich aufbauen und dich bereichern.
LEX: Wie häufig trainierst du?
Hiene: Meine Trainingswoche hat in der Regel sechs Trainingstage und einen Ruhetag. An den Trainingstagen trainiere ich ein- bis drei- mal pro Tag.
Ich habe im Lauf meiner 25-jährigen Sportkar- riere viele verschiedene Trainingspläne und Trainer ausprobiert. Mein jetziger Trainings- plan ist der beste der Welt. Ich mache alle sechs Monate einen Leistungstest und hatte bisher jeweils eine Leistungssteigerung zwi- schen sechs und zehn Prozent.
LEX: Wie versorgst du dich in Wettkämpfen? Hiene: Ich mache mir mit dem Bianco-Mixer meine eigenen Gels aus Rosinen, Wasser, Zitro- ne und Zimt.
LEX: Lebst du allein, und wenn nicht, wie so- zialverträglich ist deine Ernährungsweise? Hiene: Ernährung hat immer etwas mit Bezie- hungen zu tun. In allererster Linie mit der Be- ziehung zu dir selbst. Sobald die stimmt und du mit dir wirklich von Grund auf im Reinen bist, ist die Sozialverträglichkeit keine Frage mehr.
LEX: Viele Einsteiger beginnen mit dem Lau- fen, weil sie die Perspektive abzunehmen motiviert. Kannst du Ihnen raten, sich Roh- kostlich zu ernähren, und wie steigt man ein? Du sagst, du hast die Umstellung nur radikal von einem Tag auf den andern geschafft. Hiene: Als Profi bin ich gerne radikal. Das ist meine Art. Ich würde das aber niemandem ra- ten, weil die schrittweise Umstellung den meis- ten eher gelingt und die Gefahr des Dogmatis- mus geringer ist.
Wenn du echten Erfolg willst, bei dem du nicht
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