Page 43 - LEX Magazin 1-2017
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KEEP ON RUNNING
LÄUFERREVIER
Läufer-Revier
RHEINHESSEN
Wer an Rheinhessen denkt, dem kommt die Fastnacht, Wein und Kultur in den Sinn.
Das milde Klima des Oberrheintals kommt nicht nur dem Wein zugute, sondern auch dem Läufer. Bei uns kann man fast das gan- ze Jahr laufen. Die Region in und um Mainz ist sehr facettenreich und bietet dem Läufer gute Abwechslungsmöglichkeiten. Ob City- run, Waldlauf, Berglauf oder Trailrun - alles ist möglich.
merabenden laden die grünen Wiesen zum Grillen und entspannen ein. Die Reduit, un- ser nächstes Ziel auf der Dreibrückenrunde, diente ursprünglich als Kaserne des Brücken- kopfes Kastel der Bundesfestung Mainz. Sie wurde zwischen 1830 und 1834 errichtet. Da- nach geht es über die Theodor-Heuss-Brücke zurück nach Rheinland-Pfalz. Die Rheinbrü- cke wurde in den Jahren 1882 bis 1885 erbaut. Die Baukosten betrugen damals 3,6 Millionen Mark und sollten innerhalb von drei Jahren durch den erhobenen Brückenzoll (Fußgän- ger: 4 Pfennig, Fahrgast der Pferdebahn: 5 Pfennig, Schwein, Ziege: 1 Pfennig, Schüler: frei) refinanziert werden. Heute dürfen Läu- fer ohne Wegzoll zurück nach Mainz laufen, denn 1912 wurde der Wegzoll nach 27 Jahren abgeschafft. Das Kurfürstliche Schloss zu Mainz erblickt man bereits auf der Theodor- Heuss-Brücke. Das Schloss ist die ehemalige Stadtresidenz der Mainzer Erzbischöfe, die als solche auch Kurfürsten und Landesherren des Mainzer Kurstaates waren. Der Bau wurde 1478 begonnen, 1480 war er vollendet. Stilis- tisch ist das Kurfürstliche Schloss eines der letzten Bauwerke der so genannten „Deut- schen Renaissance“. Unser Laufweg führt uns weiter am Rhein entlang, vorbei am Rathaus und der Rheingoldhalle. Die Rheingoldhal- le ist aus der Fernsehsitzung zur Mainzer Fastnacht „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“ bekannt. Während des Mainz Ma- rathons dürfen die Läufer hier ihre Startun- terlagen abholen und die Läufermesse besu- chen. Weiter geht es an der Malakoffpassage vorbei über die letzte Brücke hinweg zum Winterhafen. Die Drehbrücke am Winterha- fen in Mainz wurde um 1877 erbaut und zählt
Der Klassiker
in der Mainzer City ist die Dreibrückenrunde. Warum diese Runde, die eigentlich über mindestens fünf Brücken führt, in Läuferkreisen nur als Dreibrücken- runde bezeichnet wird, lässt sich in ihrer Entstehung nicht mehr nachvollziehen. Um so interessanter ist die Geschichte und die Entstehung der Brücken und Gebäude an der Laufstrecke. Wenn man die Runde am Ruder- heim beginnt, läuft man als erste Brücke die Südbrücke. Die Mainzer Südbrücke ist eine Ei- senbahnbrücke, die Mainz in Rheinland-Pfalz über den Rhein hinweg mit Ginsheim- Gus- tavsburg in Hessen verbindet. Auf der Brücke hat man einen guten Blick auf die Mainspit- ze, wo der Main in den Rhein mündet. Weiter geht es auf die Kostheimer Brücke, die über den Main führt. Die in Stahlfachwerk ausge- fertigte Brücke wurde 1887 durch das MAN Werk Gustavsburg errichtet. Auf dem Weg über die Halbinsel Maaraue zur Reduit in Mainz-Kastel überqueren wir eine kleine Brü- cke über den Yachthafen Mainz-Kastel. Am Ufer des Rheins haben wir einen tollen Blick auf die Stadt Mainz mit dem Dom, dem Kur- fürstlichen Schloss und vielen anderen ge-
schichtsträchtigen Gebäuden. An lauen Som-
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Foto: privat


































































































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